MemEx

Was wäre wenn Gedanken in der gar nicht allzu fernen Zukunft käuflich wären. Das könnten zum Beispiel Lexikon-, Mathematik- oder Sportmodule sein welche der damit manipulierten Person das gewünschte Wissen zugänglich machen würden.

Einerseits wären bestimmt beachtliche Fortschritte und Weiterentwicklungen zu beobachten, da die Menschen nicht immer alles von neuem lernen müssten sondern direkt auf bereits Erarbeiteten aufbauen könnten.

Andererseits könnte man sich gut vorstellen, wie eine solch mächtige Technologie missbraucht werden könnte. Wie würden zum Beispiel Menschen behandelt, die sich eine solche Memory Extension – oder kurz MemEx – nicht leisten können? Wie würde das erlernen neuer Fähigkeiten funktionieren, wenn es nicht geübt werden muss? Oder wie gingen Individuen mit der Verfügbarkeit von solchen MemExes um?

Hier möchte ich mit meinem Film einsetzen.

MemEx Hacking

Ursprünglich dazu gedacht, Wissen von Mensch zu Mensch zu transferieren, kann, durch sogenanntes MemEx Hacking, das Gehirn für kurze Zeit mit fremden Gedankenwelten angereichert werden. Das erlaubt es, sich auf Knopfdruck Erlebnissen auszusetzen und sich so für kurze Zeit vom Reellen zu lösen und ins Imaginäre einzutauchen.

Es ist keine Frage, dass mit einer solchen Technologie ungeheuerliche Mengen an Inhalten entstünden, psychedelische, traurige, schöne, abenteuerliche, ... Die so erlebbaren Welten können ein Suchtverhalten ähnlich einer Droge auslösen – aber bei missbrauch fatale Folgen haben.

Wird nämlich ein und dasselbe MemEx-Fragment mehrmals wiederholt, verändert es die eigene Gedankenwelt und vermischt sich mit dieser. Das kann von Persönlichkeitsstörungen bis zum Gedächtniskoma führen, da so die Kontrollmechanismen des Gehirns nicht mehr greifen und in den Kollaps führen.

Der Kurzfilm

Ich möchte dieses Thema im Kurzfilm auf keinen Fall tiefgründig behandeln, da mir dazu schlichtweg die Zeit und die Ressourcen fehlen. Ich möchte mit MemEx vielmehr ausprobieren, wie klar ich mit einer guten Exposition den Inhalt des Films verständlich machen kann.

Die Geschichte des Films soll sich um einen Mann drehen, der gerade entgegen allen Warnungen eine ihm wichtige Erinnerung wieder und wieder abspielt. Diese Wiederholung führt dann zu einer Mischung mit anderen Erinnerungen und endet im Kollaps.

Persönliche Motivation

Das Thema alternativer Realitäten faszinierte mich schon immer, besonders auch in Filmen wie «Existenz», «The Matrix», «The Truman Show» oder «Eternal Sunshine of the Spotless Mind». Das Thema des Gedankeneinkaufs habe ich mir im Jahr 2001 als kurze Notiz in mein Ideenheft skizziert und bin seither ständig wieder darauf gestossen.

Ich möchte jetzt diese Gelegenheit nutzen, das Thema auf Film zu bannen, auch weil ich wissen möchte, wie und ob ich so eine kleine Idee gut und kurz umsetzen kann.